Elektromobilität: Vorurteile & Fakten
Elektromobilität ist ein wichtiger Schritt in eine nachhaltigere Zukunft. Trotzdem gibt es noch viele kritische Stimmen. Der Fortschritt der Technologie hat die meisten Einwände inzwischen überholt, doch nicht jeder kennt alle Fakten. Damit Sie sich ein eigenes Bild machen können, zeigen wir Ihnen hier die geläufigsten Vorurteile und die dazugehörigen Erläuterungen.
MYTHOS
„E-AUTOS SIND GEFÄHRLICH“
FAKTEN
Fakt ist: Alle Fahrzeuge, die in Deutschland und Europa zugelassen werden, garantieren höchste Sicherheit – auch Elektroautos. Spezielle Sicherheitssysteme regulieren sowohl die Brandgefahr als auch das Stromschlag-Risiko. Zum Beispiel wird bei einem Unfall der Stromfluss der Batterie sofort unterbrochen. Außerdem ist die Batterie durch einen großen, crashsicheren Block gegen Aufprälle jeder Art geschützt. Tests des ADAC haben wiederholt gezeigt, dass das Risiko eines Brandes bei E-Autos genauso gering ist wie bei Verbrennern. Und auch der Ladevorgang ist jederzeit völlig unbedenklich – sogar, wenn es dabei in Strömen regnet.
MYTHOS
„ELEKTROAUTOS SIND VIEL ZU TEUER“
FAKTEN
Fakt ist: Elektroautos werden immer erschwinglicher. Allein die Kosten für eine Batterie sind in den letzten zehn Jahren um rund 80 Prozent gesunken. Durch staatliche Kaufprämien wird das E-Auto noch attraktiver. Einen objektiven Vergleichswert liefert der sogenannte „Total Cost of Ownership“, also alle Kosten für Anschaffung und Betrieb zusammengenommen. Hier fällt deutlich ins Gewicht, dass die laufenden Kosten eines Elektroautos niedriger sind. Denn Strom kostet weniger als Benzin oder Diesel, die fälligen Steuern sind niedriger und die Kosten für Service und Wartung betragen im Vergleich zu konventionell betriebenen Fahrzeugen nur etwa ein Drittel.
MYTHOS
„ES GIBT ZU WENIG LADESÄULEN!“
FAKTEN
Fakt ist: Die Anzahl der Stromladestellen wächst und wächst. Supermärkte, Hotels und Parkhausbetreiber schaffen Ladesäulen für ihre Kunden, Unternehmen tun das Gleiche für ihre Mitarbeiter. So gibt es schon heute mehr als 17.400 öffentliche Ladepunkte in Deutschland – Tendenz steigend. Außerdem kann ein Elektrofahrzeug auch an jeder professionell installierten Haushaltssteckdose mit kleiner Leistung langsam nachgeladen werden. Interessant ist: Der Großteil der E-Auto-Besitzer lässt seine Fahrzeuge nachts zu Hause oder tagsüber während der Arbeit laden – womit das Tanken unterwegs zur Ausnahme wird.
MYTHOS
„MIT DEM E-AUTO KOMMT MAN NICHT WEIT“
FAKTEN
Fakt ist: Mit den neuen Elektroautos sind inzwischen Reichweiten von bis zu 550 Kilometern möglich. Und sollte das für die Fahrt in den Urlaub nicht reichen, gibt es immer noch eine Lade-Infrastruktur, die – gerade an Autobahnen und Fernstraßen – immer besser wird. Deutschlandweit gibt es heute schon rund 2.000 öffentliche Schnellladepunkte, an denen das E-Auto binnen weniger Minuten aufgeladen werden kann. Und das Ladenetz wird in den kommenden Jahren noch weiterwachsen.
MYTHOS
„MIT E-AUTOS ERLEBT MAN KEINEN FAHRSPASS“
FAKTEN
Hier zählen zur Abwechslung keine Fakten, sondern nur das eigene Empfinden. Eine Tatsache ist dennoch nicht zu verleugnen: Elektromotoren verfügen vom Start an über das volle Drehmoment. So zeigt der E-Motor vom Fleck weg, über wie viel Power er verfügt. Wer das Play-Pedal durchdrückt, wird in die Sitze gepresst – fast wie im Flugzeug. Zudem sorgen die Batterien im Fahrzeugboden des E-Autos für eine dynamische Straßenlage und ein sportliches Fahrgefühl.
MYTHOS
„DIE ROHSTOFFE FÜR BATTERIEN SIND KNAPP“
FAKTEN
Fakt ist: Mit den vorhandenen Lithium-Vorkommen ließen sich nach heutigem Stand der Technik bereits Batterien für Milliarden von E-Autos produzieren. Dennoch werden die Batterien ständig weiterentwickelt. Das hat zur Folge, dass die Ressourcen noch sparsamer eingesetzt werden können. So soll zum Beispiel der Anteil an Kobalt mittelfristig von rund zwölf auf sechs Prozent gesenkt werden. Hinzu kommt, dass alte Batterien wiederverwendet werden können. Langfristig ist eine Recyclingquote von bis zu 97 Prozent möglich – so dass seltene Ressourcen dann auch immer seltener benötigt werden.
MYTHOS
„DAS AUFLADEN DAUERT EWIG“
FAKTEN
Fakt ist: Man muss ein E-Auto gar nicht so oft zwischendurch schnell aufladen, wie man meint. Denn: Rund 70 Prozent aller Ladevorgänge finden zu Hause oder bei der Arbeit statt. Und wenn es auf längeren Fahrten doch mal schnell gehen muss, dann geht auch das dank der Schnellladefähigkeit der neuen E-Autos recht flott: So kann z. B. der VW ID.3 bei einer 30-minütigen Autobahnpause Strom für mindestens 260 km laden. Damit dies reibungslos und komfortabel funktioniert, zeigen App und Fahrzeug nicht nur den Weg zur nächsten freien Ladestation, sondern auch die verschiedenen Steckervarianten vor Ort an.
MYTHOS
„E-AUTOS HABEN GAR NICHT SO EINE GUTE KLIMABILANZ“
FAKTEN
Fakt ist: E-Autos verursachen im Vergleich zu Dieselfahrzeugen oder Benzinern deutlich weniger CO2 – selbst dann, wenn man die Produktion mit einberechnet. Ein konkretes Beispiel: Ein VW Golf TDI kommt über Lebenszyklus auf durchschnittlich 140 g CO2/km, der e-Golf mit dem EU-Strommix auf 119 Gramm. Sogar im Vergleich zu mit Wasserstoff und eFuel (synthetischer Kraftstoff) betriebenen Fahrzeugen hat das E-Auto in Sachen Klimaschutz die Nase vorn. Und werden auch dauerhaft vorn bleiben: Denn je mehr Grünstrom in den kommenden Jahren ins Netz eingespeist wird, desto mehr kommt der Umweltvorteil der E-Autos zum Tragen.
MYTHOS
„WELCHE VORTEILE BIETET DAS E-KENNZEICHEN?“
FAKTEN
Batterieelektroautos sowie Plug-In-Hybride mit elektrischen Reichweiten von mindestens 40 km oder einem CO2-Ausstoß von weniger als 50 g/km können ein E-Kennzeichen erhalten. In vielen Städten ist damit das Parken im öffentlichen Parkraum oft gebührenbefreit, was sich über die Zeit summiert und finanziell bemerkbar macht. Zudem ist das E-Kennzeichen oftmals Voraussetzung, dass das Fahrzeug überhaupt an einer Ladesäule geparkt werden darf.